Ganzkörperfütterungen im Zoo
Was bedeuten Ganzkörperfütterungen?
Im Zoo bekommen Raubtiere unterschiedlichste Futtertiere. Dabei wird darauf geachtet, dass sie neben Fleisch und Fett auch Innereien, Knochen, Sehnen und Fell oder Federn erhalten. Diese enthalten wichtige Nährstoffe, die die Tiere auch in der Natur mit ihrer Nahrung aufnehmen. Für die Raubtiere ist das Eröffnen ganzer Beutetiere zudem eine gute und natürliche Beschäftigung.
Woher kommt das Fleisch?
Neben dem zugekauften Fleisch, gehen regelmäßig Tiere aus unserem eigenen Tierbestand in den Futterkreislauf. Dies sind vorwiegend Huftiere, Nager und Vögel. Insgesamt kann so derzeit etwa 20% des Fleischbedarfs aus eigener Zucht gedeckt werden.
Welche Vorteile bietet es, eigene Tiere zu verfüttern?
Tiere aus dem eigenen Bestand sind sowohl aus Tierschutzgründen (keine Massentierhaltung) als auch unter klimaschonenden Gesichtspunkten (deutlich geringerer CO2-Footprint) der konventionellen Fleischerzeugung vorzuziehen. Wenn Tiere bei uns als Futter getötet werden, kann dies ohne Stress direkt auf der Anlage und ohne Transport zu einem Schlachthof geschehen. Bei den getöteten Tieren handelt es sich nicht nur um Überpopulationen (wie etwa die Hirschziegenantilopen), sondern auch um Tiere mit starken Altersbeschwerden (zum Beispiel Trampeltier), die ansonsten eingeschläfert worden wären, so aber zur Verfütterung getötet wurden. Kleinere Tiere können nach dem Töten als Ganzes an Raubtiere verfüttert werden, größere wie ein Wisent werden für die unterschiedlichsten Raubtiere zerteilt. Dabei ist uns die Ganztiernutzung („Nose-to-tail-Prinzip“) besonders wichtig – ohne Abfälle.
Warum wird nicht weniger gezüchtet?
Es gibt viele Tierarten, bei denen Verhütung (Kontrazeption) nicht sinnvoll ist. Gründe können Gruppenstrukturen sein, bei denen die regelmäßige Jungtieraufzucht elementar ist und andernfalls die Gruppe zerfallen kann. Ein gutes Beispiel hierfür sind etwa die Erdmännchen. Gleichzeitig gibt es auch Tierarten, die für die Erhaltungszucht so wichtig sind, dass das Risiko einer Kontrazeption mit der möglichen Nebenwirkung einer dauerhaften Unfruchtbarkeit zu hoch wäre. Dazu muss aber jede einzelne Tierart in der entsprechenden Haltung einzeln betrachtet und abgewogen werden. Grundsätzlich kann es bei einzelnen Arten – auch bedrohten – sehr schwierig sein, weitere geeignete Haltungen für Jungtiere zu finden. Häufig sind sozialstrukturbedingt bei vielen Arten gerade die männlichen Tiere nicht einfach unterzubringen.
Im Jahr 2024 aus eigener Zucht verfüttert:
Alpengämse | 3 |
Hirschziegenantilope | 55 |
Meerschweinchen | 28 |
Quessantschaf | 6 |
Sumpfmeerschweinchen | 15 |
Vietnam Sika | 1 |
Wisent | 1 |
Zwergmaus | 45 |
Zwergziege | 14 |
Deutsches Langschan | 53 |
Sundheimer Huhn | 39 |
Fehloh-Kaninchen | 2 |
Etruskerspitzmaus | 5 |
Persische Kropfgazelle | 3 |
Deutsches Langschan | 1 |
Azara-Aguti | 2 |
Trampeltier | 1 |
Großer Nandu | 2 |
Bartlett-Dolchstichtaube | 2 |
Parmakänguru | 1 |
Schaf | 6 |
Summe | 285 |
Tierisches Vergnügen – Fütterung im Zoo
Erleben Sie die Tiere des Karlsruher Zoos noch intensiver. Bei den kommentierten Schaufütterungen können viele Details beobachtet werden, die bleibende Eindrücke hinterlassen: Körperliche Merkmale, soziale Verhaltensweisen der Tiere miteinander, Lautäußerungen und vieles mehr.
Rote Pandas
09:30
Pinguine
10:30
Stumpfkrokodile
11:00
Seelöwen
11:15
Elefanten
12:00
Erdmännchen
12:15
Exotenhaus
13:45
Pelikane
14:00
Giraffen
14:15
Schimpansen
14:30
Chinaleoparden
15:00
Streichelzoo
15:15
Elefanten
15:30
Seelöwen
16:00