Gestern, heute und morgen
Die Anfänge
- 1865Der „Thiergarten“ wird am 8. September bei einer Geflügelschau durch den Badischen Verein für Geflügelzucht eröffnet. Neben Vögeln gibt es bereits einige Affen, Dachse, Füchse und Huftiere.
- 1868Wegen finanzieller Probleme übergibt der Badische Verein für Geflügelzucht die Tiergartenverwaltung an den neu gegründeten Tiergartenverein.
- 1877Der Tiergarten geht am 1. Januar in städtischen Besitz über und wird mit den neuen Gartenanlagen südlich der Festhalle unter dem Namen „Stadtgarten“ zusammengelegt.
- 1892Zur Schaffung eines Hochreservoirs zur Wasserversorgung von Karlsruhe mit einer Höhe von 154 Metern wird der Lauterberg aufgeschüttet. Durch den Aushub entsteht u.a. der Schwanensee.
- 1907Das Verwaltungsgebäude an der Ettlingerstraße wird fertiggestellt. Die Jugendstil-Stadtvilla ist bis heute Sitz der Zooverwaltung.
- 1913Die ersten Seelöwen kommen nach Karlsruhe. Das Becken im Stil Hagenbecks mit aus Beton nachgebauten Felsen wird 1913 eröffnet und bis zum Neubau der Wasserwelten im Jahr 2008 genutzt.
- 1914Als einer der ersten Themengärten darf Gartendirektor Friedrich Ries 1913 den Japangarten eröffnen. Es handelt sich um einen der ersten seiner Art in Deutschland.
- 1928Die Ankunft eines Königstigers ist ein einmaliges Erlebnis. Das Tier wurde 1911 von einem Maharadscha an die Stadt Wien geschenkt und von dort nach Karlsruhe weitergegeben.
- 1941Ein Luftangriff zerstört im Jahr 1941 unter anderem das Elefantenhaus und die Gärtnereigebäude. Es gibt eine neue Garten- und Tierparkverwaltung mit zwei Verantwortlichen (Siegfried Kemmer Tiergarten; Ernst Liebscher Gartenplanung) als Unterabteilung beim Tiefbauamt. Nachdem im Jahr 1944 weitere Luftangriffe Stallungen zerstören und Tiere zum Opfer fallen, wird der Tiergarten geschlossen. Die Stadtverwaltung löst den Tiergarten im Jahr 1946 auf. Durch den Krieg wurden viele Tiere getötet, die letzten werden an den Zoo Frankfurt verkauft. Erst im Jahr 1947 kann der Stadtgarten wieder von Publikum besucht werden.
- 1949Der Tierbestand wird durch Schenkungen und Käufe auf 150 Tiere ausgebaut.
- 1960Der erste Bauabschnitt des neuen Raubtierhauses wird fertig gestellt. Außerdem wird in diesem Jahr der Tiergarten in Zoologischer Garten Karlsruhe umbenannt.
- 19651965 wird der Tierpark Oberwald als Dependance des Zoos eingerichtet. Für die anstehende Bundesgartenschau wird auf dem Zoogelände Platz benötigt. Bei den ausgelagerten Tierarten handelt es sich vor allem um Hirscharten, Wisente und Wildschweine.
- 1967Erstmals wird ein Zoo Kern einer Bundesgartenschau. Insgesamt besuchen 6,3 Millionen Interessierte die Bundesgartenschau. Zuvor ist das Gesamtbild des Zoos angepasst worden. Die in diesem Rahmen gebaute neue Eisbärenanlage auf der elf Eisbären Platz finden, ist zu diesem Zeitpunkt die größte Haltung in Europa. Bereits im Jahr 1963 wird als Vorbereitung auf die Bundesgartenschau das Gartenbauamt eingerichtet und die Zoodirektion eigenständig.
- 1977Im Zoo leben zu diesem Zeitpunkt mehr als 800 Tiere in etwa 400 Arten. Im August wird der Stadtgarten in Zoologischer Stadtgarten umbenannt.
- 1979Der Verein Zoofreunde Karlsruhe e.V. wird mit dem Ziel der „Erhaltung, Verschönerung, räumlichen Ausweitung und tierartgerechten Ausgestaltung des Karlsruher Zoos“ gegründet.
- 1985Mit der Einrichtung einer Zooschule gibt es nun eine feste Abteilung, die für die Vermittlung von Wissen an die Zoogäste zuständig ist.
- 1989Das neue Dickhäuterhaus, in dem asiatische Elefanten, Flusspferde und Zwergflamingos untergebracht sind, wird fertiggestellt.
- 2000Der erste Teil des Lebensraums Wasser wird eröffnet. Das neue Eisbärengehege umfasst nun eine Fläche von 1.900 Quadratmetern. Der Ausbau des Lebensraums wird in den folgenden Jahren mit neuen Anlagen für die Robben und Pinguine fortgeführt. Die Fertigstellung ist im Jahr 2009.
- 2010Der Streichelzoo wird durch ein Feuer komplett zerstört. Alle Tiere sterben qualvoll. Nur ein Jahr später kann durch eine große Spendenbereitschaft bereits der neue Streichelzoo beim Nordeingang des Zoos eröffnet werden.
- 2011Der erste Teil des neuen Lebensraumabschnitts der Bergwelt Himalaya wird mit der weitläufigen Schneeleopardenanlage eröffnet. Zwei Jahre später folgt die Fertigstellung des Areals für die Roten Pandas.
- 2013Im zweiten Bauabschnitt wird die Bergwelt Himalaya mit einer naturnahen Anlage für Rote Pandas vervollständigt und damit der Grundstein für eine erfolgreiche Panda-Zucht gelegt.
- 2015Im ehemaligen Schwimmbad, dem Tullabad, wird das Exotenhaus eröffnet. Es ist das größte Tierhaus im Zoo und zeigt eine große Vielfalt von Vögeln, Reptilien, Fischen und Amphibien. In einer großen Freiflughalle können die Zoogäste auf mehreren Ebenen die Tiere entdecken.
- 2016Bei der konstituierenden Sitzung der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe ist Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt zum ersten Vorsitzenden gewählt worden. Zoo-Vize Dr. Clemens Becker (Kurator für den Artenschutz im Zoo) ist auch im Vorstand sein Stellvertreter.
- 2016Die Anlage ist dem ursprünglichen Lebensraum von Erdmännchen nachempfunden. Sie ist sonniger als die ehemalige Anlage und durch Glasscheiben als Begrenzung gut einsehbar.
- 2017Die naturnah gestaltete Voliere bietet den Tieren mehr Raum als das bisherige Gehege.
- 2019Die Altersresidenz für Asiatische Elefanten ist die erste und einzige ihrer Art in Europa. Es können ältere Elefantenkühe aus Zoos und Zirkussen aufgenommen werden. Die hinzugekommene Fläche beträgt etwa 2.000 Quadratmeter, die Gesamtanlage hat jetzt mehr als 3.000 Quadratmeter Außenfläche.
- 2021Als Portal zum Nationalpark Schwarzwald wird eine neue Luchsanlage am Lauterberg eröffnet. Bislang sind die Luchse auf 110 Quadratmetern im Raubtierhaus untergebracht, jetzt stehen ihnen 1.100 Quadratmeter zur Verfügung. Das Gehege ist wie ein Schwarzwaldhang aufgebaut, es gibt sowohl Freiflächen als auch Dickicht, in das sich die Tiere zurückziehen können.
- 2023Im Jahr 2023 wird das bislang letzte Großprojekt abgeschlossen. Mit der Ankunft der beiden Netzgiraffen, die während der Umbaumaßnahmen im Opelzoo Kronberg untergebracht waren, wird die Afrika-Savanne feierlich eröffnet. Den Giraffen steht ein Vielfaches an Platz zur Verfügung, die sie nun mit Zebras, Kranichen, einem Marabu und künftig auch Antilopen teilen werden.
Heute
Klare Ziele für die Zukunft: Erholung, Bildung, Forschung, Natur- und Artenschutz
Ein Zoo ist stetig im Wandel und hat neuen Herausforderungen zu trotzen. Was heute modern ist, kann durch neueste Erkenntnisse morgen schon als veraltet gelten. Die Tierhaltung muss deshalb stetig angepasst werden. Wichtig hierbei ist die Forschung, aber auch der Austausch mit anderen Zoos. Vor allem der Artenschutz ist von immenser Bedeutung, da das Artensterben rasant zunimmt. Einen Artenschutz-Zoo zu schaffen ist deshalb das Ziel. In diesem sollen die Arten auch vor Ort, durch gezielte in-situ-Schutzmaßnahmen unterstützt werden. Außerdem ist der Zoo der Ort, an dem Backup-Populationen erhalten und – falls es eines Tages nötig ist – auch wieder ausgewildert werden können. Alle unsere derzeitigen und zukünftigen Planungen stehen bereits unter diesem Thema.