Umweltministerin Walker zeichnet Zoo Karlsruhe für Artenschutz-Engagement aus

Die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker hat heute den Zoo Karlsruhe für sein großes Engagement im Bereich Artenschutz gewürdigt. Die Auszeichnung „Zukunfts.Länd.Macher“ soll die Bedeutung des Zoos für den Artenschutz in Baden-Württemberg aber auch weltweit herausstellen.

„Der Zoo Karlsruhe leistet mit seiner 2016 gegründeten Artenschutzstiftung sowohl im internationalen als auch regionalen Kontext eine wichtige Rolle im Bereich Artenschutz. Die Artenschutzstiftung fördert zahlreiche Projekte, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt und der natürlichen Lebensräume dienen. Hierbei sind aufwendige Maßnahmen, wie die Aufzucht- und Auswilderungsarbeit zum Schutz und Erhalt des Kiebitzes und des Moorfrosches in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe ebenso bedeutsam wie die Umsetzung kleinerer Maßnahmen zur Errichtung und Anbringung von Nistkästen für Wiedehopf, Mehlschwalbe und Fischadler“, erklärt Umweltministerin Thekla Walker.

„Für uns ist es eine Bestätigung der Arbeit der vergangenen Jahre“, sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. „Wir transformieren den Zoo kontinuierlich zum Artenschutzzentrum. Durch die Gründung der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe im Jahr 2016 und der Einführung des Freiwilligen Artenschutz-Euros haben wir dazu ein finanzielles Fundament. Gleichzeitig kommen immer mehr Erhaltungszuchtprogramme des Europäischen Zooverbands EAZA hinzu.“

Der Zoo Karlsruhe kümmert sich um Artenschutz sowohl innerhalb des eigentlichen Verbreitungsgebiets als auch im Zoo. „Bei vielen Projekten können wir beides zusammenführen, etwa beim Moorfrosch“, erläutert Reinschmidt ein Beispiel. Die Froschart zählt zu den seltensten und am meisten gefährdeten Amphibienarten in Baden-Württemberg. Im Landkreis Karlsruhe existiert eine der letzten beiden Populationen im Land.

„Wir bekommen im Auftrag des Regierungspräsidiums den Laich, der im Frühjahr auszutrocknen droht. Aus den Eiern schlüpfen bei uns Kaulquappen, die nach einigen Wochen durch die Metamorphose zu Jungfröschen werden. Diese bringen wir wieder in die Natur zurück und können so ganz konkret einer bei uns hochgefährdeten Art helfen“, so der Zoodirektor.

Eine Verknüpfung von In-situ- (im Lebensraum) und Ex-situ-Maßnahmen (in der Haltung) hat sich als besonders wirksam für einen effektiven Artenschutz herausgestellt. Dies entspricht auch dem so genannten „One Plan Approach“ der Weltnaturschutzunion IUCN. Projekte vor Ort, Behörden und Zoologische Gärten müssen hierbei Hand-in-Hand arbeiten. Zoos sind ein laut IUCN ein sehr wichtiges Puzzleteil im Artenschutz. Sie haben die Expertise in der Haltung zahlreicher Tiergruppen. Wenn Arten in der Natur zu verschwinden drohen, bekommt die Zucht in Menschenobhut eine besondere Bedeutung.

Mit der Auszeichnung „Zukunfts.Länd.Macher“ würdigt das Umweltministerium Unternehmen, Institutionen, Vereine und Einzelpersonen, die mit innovativen und nachhaltigen Projekten zum Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz beitragen. Die Sichtbarkeit der ausgezeichneten Projekte und Institutionen soll Menschen und Unternehmen zur Nachahmung anregen.