Sehr gute Bilanz für den lokalen Artenschutz: 1.850 junge Moorfrösche sind dieses Jahr im nördlichen Landkreis Karlsruhe ausgewildert worden. Es ist die seltenste und am meisten gefährdete Amphibienart in Baden-Württemberg. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Zoo soll der Bestand der Art gesichert werden. Im Südwesten gibt es nur noch zwei Gebiete, in denen Moorfrösche anzutreffen sind.

In der Natur werden im zeitigen Frühjahr Laichballen eingesammelt und in den Zoo gebracht. In ihrem eigentlichen Lebensraum legen die Tiere ihre Eier häufig in Flachgewässer. Gibt es dann eine längere Trockenphase, stirbt der Laich ab. Im flachen Wasser werden zudem viele Eier und Kaulquappen von anderen Tieren gefressen. Mit der Aufzucht im geschützten Bereich im Zoo können viel mehr Tiere aufgezogen werden, als in der Natur durchkommen würden.

Die fertig entwickelten Jungfrösche werden an dem Ort ausgewildert, wo der Laich eingesammelt wurde und die Tiere zum Fortbestand der Art am Oberrhein beitragen sollen. Zudem werden mittelfristig die Naturräume wieder so verbessert, dass die Amphibien auch ohne menschliche Hilfe in der Region überleben können. Aktuell befinden sich noch weitere Tiere im Zoo in der Metarmophose und sollen ebenfalls in den kommenden Tagen und Wochen in die Natur gebracht werden.

Das Projekt wird von Zootierarzt Dr. Lukas Reese geleitet und von der Biologiestudentin Lena Lucke (im Bild) sowie den sieben jungen Menschen betreut, die derzeit ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Zoo machen. Für den Zoo Karlsruhe ist es bereits das vierte Jahr, in dem dieser wichtige Beitrag zum lokalen Artenschutz geleistet wird. Insgesamt wurden bereits 2.750 FFrösche ausgewildert.