Mit der Haltung der Netzgiraffen und der Beteiligung am Erhaltungszuchtprogramm (EEP) leistet der Zoo Karlsruhe einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser einzigartigen Tiere. Nun gibt es neue Erkenntnisse zu den Giraffen. Die Weltnaturschutzunion IUCN hat in der vergangenen Woche offiziell vier verschiedene Giraffenarten anerkannt: die Nord-Giraffe, die Süd-Giraffe, die Netz-Giraffe und die Massai-Giraffe.

In einer mehr als zehnjährigen Studie wurden unter Leitung des Senckenberg-Forschungszentrums in Frankfurt und der Giraffe Conservation Foundation (GCF) in Namibia Daten von insgesamt 50 Giraffen aus ganz Afrika untersucht. Die genetischen Analysen zeigen, dass die Arten sich so deutlich unterscheiden, wie Braun- und Eisbären.

Als nächstes wird die Weltnaturschutzunion auf der IUCN Red List of Threatened Species den Gefährdungsstatus genau bewerten, denn jede Art benötigt eigene Schutzstrategien. Erste Einschätzungen deuten darauf hin, dass drei der vier Arten als „gefährdet“ oder sogar als „stark gefährdet“ gelten könnten.

Um den ursprünglichen Lebensraum der afrikanischen Großtiere zu erhalten, stellt die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe zudem jährlich 100.000 Euro für ein gemeinsames Projekt mit dem WWF in Kenia zur Verfügung. Dadurch werden die Wanderwege der Tierherden in der Masai Mara erhalten, indem Land von der heimischen Bevölkerung angepachtet wird.