Im Schwarzwald ist heute Vormittag ein weiblicher Luchs ausgewildert worden, der zuvor einige Monate im Koordinationsgehege im Tierpark Oberwald gelebt hat. „Wir sind sehr stolz darauf, als Zoo Karlsruhe mit diesem Koordinationsgehege einen ganz wichtigen Teil zur Vorbereitung des Luchses auf das Leben in der Wildnis beitragen zu können. Zudem sind unsere Zootierärzte für alle Narkosen und Untersuchungen der Luchse im Vorfeld zuständig. Wir verbinden als Zoo damit den Artenschutz in und außerhalb des eigentlichen Lebensraums der Tiere“, sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
Das Luchsweibchen Elisabeth kam im Mai 2024 im Tierpark Chemnitz zur Welt. Der Zoo beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm der EAZA – the European Association of Zoos and Aquaria für den Karpatenluchs, die seltene Unterart des Eurasischen Luchses. Es hat das Ziel, eine genetisch vielfältige Population des Luchses zu erhalten. Der Luchsnachwuchs aus Zoologischen Einrichtungen ist wichtig, um den Genpool der Bestände in freier Wildbahn zu vergrößern und durch die Auswilderung weiblicher Tiere für Nachwuchs zu sorgen.
„Der Luchs soll wieder heimisch werden in Baden-Württemberg. Mit dem Projekt der Bestandsstützung helfen wir den Tieren, dauerhaft in ihren angestammten Lebensraum zurückzukehren. Ausgewildert werden nur gesunde, sorgfältig ausgewählte und vorbereitete Luchse“, so der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL.
„Für die Bestandsstützung ist Nachwuchs zentral. Für Elisabeth hoffen wir, dass sie sich ähnlich schnell und gut in ihrem neuen Streifgebiet zurechtfindet und vielleicht schon im kommenden Frühjahr für Nachwuchs sorgt“, betont Projektleiterin Eva Klebelsberg von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Wie alle nun insgesamt fünf Luchse, die im Rahmen des Projekts bereits ausgewildert wurden, wird Elisabeth das Luchsvorkommen im Schwarzwald und in angrenzenden Regionen genetisch wertvoll bereichern.
Das Projekt „Luchs Baden-Württemberg“ wird durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in enger Zusammenarbeit mit dem Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V., dem WWF Deutschland und dem Zoo Karlsruhe im Auftrag des Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz umgesetzt. Unterstützt wird das Projekt durch die Luchs-Initiative Baden-Württemberg.
Foto: FVA BW Wildtiermonitoring