
Chinaleopard Dschingis ist gestorben. Er wurde am 24. August 2007 im Tierpark Hagenbeck geboren und lebte seit dem 23. Juni 2009 in Karlsruhe. Mit seinen 18 Jahren hat er ein sehr hohes Alter erreicht, war der zweitälteste Kater im gesamten Zuchtprogramm. Seine altersbedingten Beschwerden sind in den vergangenen Monaten jedoch immer stärker geworden, zudem konnte er den rechten Hinterlauf nicht mehr komplett belasten. Deshalb stand er unter ständiger Beobachtung und Behandlung durch die Zootierärzte und das Tierpflege-Team.
Am Morgen wurde er während einer Untersuchung in Narkose eingeschläfert. „Dschingis war ein sehr charismatischer Kater, das uns im Team sehr ans Herz gewachsen ist. Wenn ein Tier im Zoo allerdings Beschwerden hat, bei denen keine Besserung mehr möglich ist, sind wir froh, dass wir Leid vermeiden können“, sagt Revierleiter Michael Heneka.
Der Chinaleopard kommt ursprünglich aus dem zentralen und nördlichen China. Trotz des großen Verbreitungsgebiets gibt es nach Schätzungen nur noch rund 2.000 Tiere. Durch immer weiter fortschreitende Lebensraumzerstörung und -zerschneidung sowie Wilderei ist es unklar, wie lange sich die Bestände in der Natur noch halten können. Die Weltnaturschutzunion stuft die Unterart auf der IUCN Red List of Threatened Species als „stark gefährdet“ ein.
Die Zoogemeinschaft versucht durch ein gezieltes Zuchtprogramm (EEP), eine Reservepopulation des Chinaleoparden in Menschenobhut zu erhalten. Dieses wird im Tierpark Hagenbeck geführt. Unsere beiden Tiere konnten leider schon länger nicht mehr zur Zucht beitragen, da unser weiblicher Chinaleopard Taohua 2019 wegen einer Vereiterung die Gebärmutter entfernt bekommen musste. Dschingis hatte mit Taohua insgesamt vier Nachkommen.




