Plumplori-Männchen aus Hongkong nach Karlsruhe umgezogen
Kate ist bald nicht mehr alleine in der Anlage im Exotenhaus. Der weibliche Bengalische Plumplori bekommt in den nächsten Wochen Gesellschaft von Paul, einem männlichen Artgenossen. Dieser ist aktuell noch Backstage in der Quarantäne untergebracht.
Bengalische Plumploris werden innerhalb der EU lediglich in einem weiteren Tiergarten gehalten, im Zoo Augsburg. Auf der IUCN Red List of Threatened Species der Weltnaturschutzunion wird die Art als „stark gefährdet“ geführt. Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe finanziert bereits seit 2021 eine Plumplori-Auffang- und Auswilderungsstation in Bangladesch. Diese wird von Plumploris e.V. getragen, ein Verein der sich dem Schutz dieser Gattung verschrieben hat und seinen Sitz im Zoo Dortmund hat.
Ohne die Beharrlichkeit von Dr. Lukas Reese hätte Kate auch in Zukunft alleine leben müssen, da in der Europäischen Zoogemeinschaft kein Männchen der Art für den Zoo Karlsruhe vorhanden gewesen wäre. „Wir haben mitbekommen, dass ein Tier in Hongkong von den Behörden aus illegaler Heimtierhaltung beschlagnahmt wurde“, berichtet der Zootierarzt, der zudem Kurator für das Exotenhaus ist.
„Ein Tier aus der Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China nach Deutschland bringen zu lassen, war alles andere als einfach und mit hohen bürokratischen Hürden verbunden. Es hat sich aber gelohnt, weil wir nun mit dem Pärchen hoffentlich in die Erhaltungszucht einsteigen können, soweit sich die Tiere verstehen werden“, erläutert Reese.
„Das ist ein ganz besonderes Engagement. Ohne diesen außergewöhnlichen und von unserem Tierarzt erst ermöglichten Transport aus Hongkong nach Karlsruhe wäre Kate ein für den Artenschutz verlorenes Tier gewesen. Mich freut es unheimlich, wie wir für diese Art die Erhaltungszucht mit der Hilfe im ursprünglichen Lebensraum kombinieren können“, betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
Bengalische Plumploris gehören zu den Primaten. Das Sekret der Unterarmdrüse ist in Verbindung mit dem Speichel giftig. Hauptgefahren für die Art in der Natur sind die Zerstörung des Lebensraums, die Bejagung sowie der illegale Heimtierhandel. Spenden für das Projekt in Bangladesch sind mit dem Verwendungszweck „Plumplori“ oder für die Stiftung allgemein auf das Konto der Artenschutzstiftung bei der Volksbank pur (IBAN: DE07 6619 0000 0000 2121 21, BIC: GENODE61KA1) möglich.