Erstuntersuchung durch Zootierarzt: Junge Luchse aus Karlsruhe könnten im Schwarzwald ausgewildert werden
Die Anfang Mai im Zoo Karlsruhe geborenen Luchse sind heute das erste Mal untersucht worden. Neben Zootierarzt Dr. Marco Roller war Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, mit dabei. Neben dem Gesundheits-Check und den Impfungen wurde auch das Geschlecht der Jungtiere bestimmt: ein Weibchen und ein Männchen.
„Wenn sich beide Tiere weiter so gut entwickeln, könnten sie im nächsten Jahr für die Stützung des Luchsbestands in Baden-Württemberg ausgewählt werden und einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und Bereicherung der europäischen Artenvielfalt leisten. Der Zoo Karlsruhe beweist einmal mehr, dass er bei der Vorbereitung zur Auswilderung von weiteren Luchsen eine Schlüsselrolle hat und daher ein wichtiger Partner für das gesamte Projekt ist, dem ich für seine kompetente Unterstützung herzlich danke“, so der Minister.
Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt ergänzt: „Für uns als Zoo wäre es fantastisch, könnten diese beiden Jungtiere im nächsten Jahr ausgewildert werden.“ Der Zoo Karlsruhe beteiligt sich am EAZA Ex-situ Programme (EEP) – besser bekannt als Europäisches Erhaltungszuchtprogramm – des Karpatenluchs‘. Dabei handelt es sich um die Luchsunterart, die aktuell in Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen wieder angesiedelt wird. Da die Art in Mitteleuropa stark bedroht ist, wurde 2023 das Projekt Luchs Baden- Württemberg ins Leben gerufen. Bis Ende 2027 sollen im Schwarzwald bis zu zehn Luchse, insbesondere weibliche Tiere, ausgewildert werden.
Aufgrund der natürlichen Einwanderung weniger ausschließlich männlicher Luchse aus der Schweiz wird in Baden-Württemberg von einer Bestandsstützung gesprochen. „Der Luchsnachwuchs aus Zoologischen Einrichtungen ist wichtig, um die Bestände in freier Wildbahn genetisch zu bereichern und, durch die Auswilderung weiblicher Tiere, für Nachwuchs zu sorgen“, sagt Eva Klebelsberg, Leiterin des Landesprojekts an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Für die Unterstützung des Luchsbestands und die notwendige Akzeptanz in Baden-Württemberg arbeiten die Landesregierung, wissenschaftliche Einrichtungen wie die FVA, der Zoo Karlsruhe, der WWF Deutschland, der Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. eng zusammen.
Mehr Informationen zum Luchs und zum Projekt gibt es im Wildtierportal Baden-Württemberg: www.wildtierportal-bw.de