Auch wenn MiKa noch ein Jungtier ist und sehr drollig wirkt, ist er dennoch kein Kuscheltier. Der Eisbär ist das größte Landraubtier der Erde. Im Ökosystem nehmen sie die Stellung als Spitzenprädatoren ein, stehen somit am obersten Punkt der Nahrungspyramide. Obwohl sie auch einen gewissen Teil an pflanzlicher Kost zu sich nehmen, ist der Hauptteil tierischen Ursprungs.
Dabei sind sie nicht besonders wählerisch. Wichtigste Beutetiere in der Natur sind Ringelrobben, Bartrobben und Sattelrobben, gelegentlich werden auch Walrosse, Belugas und Rentiere geschlagen oder Fische und Vögel gefangen. Auch gestrandete Großwale werden gefressen.
Im Zoo bekommen sie unterschiedlichste Futtertiere. Dabei wird darauf geachtet, dass sie neben Fleisch und Fett auch immer Innereien, Knochen, Sehnen und Fell oder Federn erhalten. Aus dem Tierpark Oberwald ist jetzt ein Wisent in den Futterkreislauf gegangen. Während wir in den vergangenen Jahren auch immer wieder Wisente für Auswilderungen oder andere Zoos zur Verfügung stellen konnten, werden einige Tiere der sich sehr gut vermehrenden Herde auch verfüttert.
Wenn Tiere bei uns als Futter getötet werden, kann dies ohne Stress direkt auf der Anlage und ohne Transport zu einem Schlachthof geschehen. Damit fällt unnötiger Stress weg. Kleinere Tiere können nach dem Töten als Ganzes an Raubtiere verfüttert werden, größere wie ein Wisent werden für die unterschiedlichsten Raubtiere zerteilt.
Dabei ist uns die Ganztiernutzung („Nose-to-tail-Prinzip“) besonders wichtig – ohne Abfälle. Das Wisent-Bein wurde diesmal so über dem Tiefbecken angebracht, dass die Tiere ordentlich Arbeit haben. Diese Anstrengung ist gewollt und für Raubtiere wichtig. So erhalten die Eisbären ein besonders wertvolles Futter, das sie sich über einen längeren Zeitraum erarbeiten müssen.