Weißlippenhirsche sind absolute Gebirgstiere und an ein Leben in der Höhe und Kälte gut angepasst. Ihre Hufe sind besonders hoch und breit, sodass sie auf dem felsigen Untergrund sicheren Halt finden. Ihr Fell passt sich den Jahreszeiten an. Im Sommer ist es braun und kurz, im Winter grau, etwas länger und mit dichten Wollhaaren unterlegt. Während des Winters wandern sie meist in tiefere Regionen oder an Felshänge, wo durch den Wind eine tiefe Schneeschicht verhindert wird.

Sie sind die einzigen Hirsche, bei denen die Haare auf dem Widerrist nach vorne weisen. Namensgebend sind die weißlichen Haare um Kinn und Nase. Männchen weisen ein imposantes Geweih mit fünf Enden pro Seite auf. Es kann insgesamt eine Breite von knapp 3 Meter erreichen.

Laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN Red List of threatened species) sind Weißlippenhirsche in ihrem Bestand gefährdet. In ihrer Heimat werden sie jedoch wegen des Fleisches und der Geweihe oft gezüchtet. In den europäischen Zoos sind sie allerdings trotz Zuchtbuch eine Seltenheit.