Eurasische Luchse gehören mit ihren ca. elf Unterarten, von denen der Karpatenluchs eine darstellt, zur zoologischen Familie der Katzen. In Teilen Europas galten sie lange als ausgerottet, inzwischen konnten sie aber in Deutschland, Frankreich, Italien und anderen Ländern wieder erfolgreich angesiedelt werden.
Der Eurasische Luchs ist neben Wolf und Bär das größte heimische Raubtier Europas. Sein Fell ist weich und dicht und variiert in der Farbe in Abhängigkeit vom Verbreitungsgebiet zwischen silber-grau, grau-gelblich oder rot-bräunlich. Die charakteristischen Pinselohren, mit denen die Luchse ausgezeichnet hören können, die Rückseiten der Ohren und die Schwanzspitze sind schwarz.
Weitere typische Kennzeichen sind ihr Backenbart, ihre hohen Beine und der kurze Schwanz. Dies sind Anpassungen an ein Leben in kälteren Regionen. Der Backenbart wirkt zudem als Schalltrichter, der das Hörvermögen deutlich steigert. Auch ihre Sehleistung ist herausragend. Luchse können im Dunkeln sechsmal so gut sehen wie Menschen.
Sie leben zurückgezogen und sehr scheu in Waldgebieten, in alten Mischwäldern mit Unterbewuchs, bevorzugt im Hügel- und Bergland, sowie im Hochgebirge unterhalb der Baumgrenze. Die dämmerungsaktiven Tiere sind bis auf die Zeit der Paarung Einzelgänger und zeigen ein ausgeprägtes Territorialverhalten.
Für den Menschen stellen Luchse im allgemeinen wegen ihrer zurückgezogenen Lebensweise keine Gefahr dar. Die Unterarten des Eurasischen Luchses sind oft extrem gefährdet. Als Faktoren der Bestandsrückgänge gelten vor allem der Lebensraumverlust, Verringerung der Beutetiere und Tier-Mensch-Konflikte.